Volkssagen aus Stadt und Kreis Bütow in Pommern.  Gesammelt von Walter Keller. Bütow 1920.
Nachdruck: Unvergessene Heimat, Nr.6. Frankenberg 1969. - Sagen aus dem Kreise - Nr.71 S.36  


Der Alf totgeschlagen

Ein Bauer aus Trzebiatkow fuhr einst über Feld. Da sah er den Alf ankommen. Schnell nahm er eine Wagenrunge, stürzte auf ihn los und schlug auf ihn ein mit den Worten: "Zwei ein so as up den Düwel." Bei jedem Schlage drehte er die Runge um. Der Alf wand sich unter den Schmerzen und schrie: "Na sägg doch de dritte ok noch!" Denn hätte der Mann gezählt: "Ein, twei, drei "oder "Drei twei ein so as up den Duwel", so wäre dem Alf noch ein anderer Teufel zur Hilfe gekommen. So aber blieb der Bauer ruhig bei seinem. "Twei, ein so as up den Düwel," und ließ sich nicht irre machen. Der Alf verwandelte sich unter den Hieben in alle möglichen Tiere, in eine Schlange, einen Wolf usw., um seinem Peiniger zu entkommen, doch diesen kümmerte es wenig, er schlug nur immer stärker darauf los. Da gab es plötzlich einen heftigen Knall und es lag auf der Erde wie eine ausgebrannte Teertonne, die man noch lange nachher hat sehen können. Seit der Zeit heißt es immer: "Der Bauer hat den Teufel totgeschlagen."

(Jahn)


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