Volkssagen aus Stadt und Kreis Bütow in Pommern.  Gesammelt von Walter Keller. Bütow 1920.
Nachdruck: Unvergessene Heimat, Nr.6. Frankenberg 1969. - Sagen aus der Stadt - Nr.16 S.9  


Der verwünschte Geldkasten

Ein Arbeiter aus Bütow ging einst mit einem Beile in die Berge bei der Jungfernmühle, um Holz zu holen. Plötzlich sah er in dem Gesträuch einen länglichen, mit eisernen Bändern beschlagenen Kasten stehen, der ganz mit Geld angefüllt war. Das Gold war für den Arbeiter bestimmt. Hätte er den Kasten nach Hause getragen oder wenigstens mit dem Beile geöffnet, so wäre er zeitlebens ein reicher Mann gewesen. Nach einiger Überlegung eilte er nach Hause, um seinen armen Nachbar zu Hilfe herbeizurufen, da er meinte, daß sie beide an dem Schatz genug hätten. Er vergaß aber, den Fund zu bekreuzen, um ihn dadurch an seinen Standort zu bannen. Als er nun mit seinem Begleiter zu dieser Stelle zurückkam, war der Glückskasten verschwunden. Sie kehrten jeden Busch um und durchsuchten das ganze umliegende Feld; umsonst, der Kasten blieb verschwunden und ist seither nicht wieder gesehen worden.

(Knoop)


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