Bütowersche Vertellkes. Gesammelt und erzählt von Hans-Joachim Heß © 1983-2001
Frankenberg 1983, S. 49-55


Der Fahnennagel

Wenn man heute durch die Einkaufsstraße unserer Städte geht, muß man sich sehr oft fragen, ob man überhaupt noch in Deutschland oder schon in England oder gar Amerika ist. Da liest man über den Geschäften in flammenden Lettern "Music corner", wir wurden sagen "Musikecke". Oder an anderer Stelle leuchtet dem werten Kunden ein "Zweiradcenter" entgegen. Warum nicht schlicht und einfach "Fahrradgeschaft"? Ein simpler Schnutenputzerladen ist heute ein "Haar-Studio" oder ein "Barber shop". Naja, und denn ist da noch de "sex shop", aber dor säge wie up gaut pommersch einfach "Schwienstall" tau.

Was ist der deutsche Michel nur für ein eigentümlicher Mensch? Vor Jahren war ihm seine plattdeutsche Mundart nicht mehr gut genug. Da mußte Hochdeutsch gesprochen werden und wenn es noch so fehlerhaft war. Heute reicht nun auch schon bei vielen das Hochdeutsche nicht mehr aus, und man bedient sich des Englischen oft in einer Weise, daß sich dein letzten Hafenkuli von Singapur, könnte er es hören, der Magen umdrehen würde. Wie gegenwartsnahe ist da die alte Sage vom "Fischer und siene Fru". Dei Olsch kan ok de Rache nich vull kriege und tauletzt satt se wedder in ehrem Schwienskote. Keiner will heute mehr daran erinnert werden, daß wir alle, und das vor gar nicht langer Zeit, mit null angefangen haben, und schon gar nicht daran, daß die Vertriebenen und Flüchtlinge noch mit "nuller als mit null" anfangen mußten. Habsucht und Egoismus sind schlechte Wegbereiter. Manch einer täte gut daran, sich immer dann, wenn ihm die Kritik und mag sie noch so berechtigt sein, so flott von der Zunge geht, an den "Fischer und siene Fru" zu erinnere.

Bei uns in Bütow, in der Stadt wie auf dem Lande, da gab es kein "Zweiradcenter", da gab es aber das Fahrradgeschäft Filbrand, da ging man auch nicht zur "Party" oder in die "Disco", da ging man einfach zum Schwof, und die Musik kam auch nicht vom "Music corner", sondern die machten die Gebrüder Klawitter, Hans Bonk, Oskar Voß oder irgend eine Dorfkapelle. Wir brauchten keine Musicbox und schon erst recht kein Hasch oder sonst son Teufelszeug.

Die alte Ziehharmonika oder das Schifferklavier taten es auch, für den Rausch sorgten Korn und Bier, los war immer etwas und wer Langeweile hatte, war selbst Schuld daran. Von Freizeitgestaltung redete man nicht viel, man gestaltete sie eben, die freie Zeit. Jeder nach seinem Geschmack und wie mir scheint, in vielen Fällen sinnvoller als heute. Daß die Stadtbevölkerung in dieser Beziehung etwas besser dran war als unsere Dorfbewohner, läßt sich nicht bestreiten. Wer aber glaubt, daß auf dem Lande nichts los war und der Lebensrhythmus sich in groben Zügen im Arbeiten, Essen ,und Schlafen aufteilte, der war ganz gewaltig auf dein Holzwege. Nach dem Motto "harte Arbeit, frohe Feste" verstand man auch hier, die Feste zu feiern, wie sie fallen.

Soweit nicht die gesetzlichen Feiertage den erforderlichen Anlaß boten, tat es irgendein Verein. Kriegervereine, Gesangvereine, die Freiwillige Feuerwehr, Turnvereine usw. lösten sich im Verlauf des Jahres in bunter Reihenfolge ab. Es herrschte ein reges Vereinsleben.

So hatte beispielsweise fast jedes größere Dorf seinen Sängerkreis, seinen gemischten Chor, einen Männerchor oder seine Liedertafel, die sich alle in dankenswerter Weise der Pflege des deutschen Volksliedes annahmen. Es wurde fleißig geübt, und einmal im Jahr präsentierte man sich dem hochverehrten Publikum. Das Programm wurde meistens noch durch Darbietungen benachbarter Gruppen bereichert, und mit einem Sängerball beschloß man den Tag.

Für eine sehr willkommene und meistens sehr feucht-fröhliche Abwechslung sorgte auch einmal im Jahr die Freiwillige Feuerwehr.

Besonders gut gemeint hatten es da einmal die Männer der Neufelder Wehr aus dem benachbarten Kreis Rummelsburg. Bevor das Tanzbein geschwungen wurde, wurden die Gäste mit Kaffee und Kuchen bewirtet, und danach gelangte noch ein kleines Theaterstück zur Aufführung. Jeder hatte seine Rolle brav gelernt, und es klappte auch alles ganz ordentlich. Der Höhepunkt der dörflichen Schauspielkunst aber wurde im dritten und letzen Akt erreicht. Laut Rollenbuch hatte der Zimmermann Hans Wolter einen betrunkenen Landsknecht zu spielen, der mit der Schnapsflasche in der Hand auf die Bühne in den Kreis seiner Kameraden zu torkeln und die Worte: "Ob Weinbrand oder Branntwein, am besten ist man schenkt sich ein" zu sagen hatte. Diese Rolle spielte er so blendend, daß manch ein Staatsschauspieler vor Neid erblaßt wäre.

Hans hatte nämlich hinter den Kulissen schon kräftig in die Flasche geguckt, und der letzte große Schluck auf der Bühne gab ihm den Rest. Nachdem er seinen Vers deklamiert hatte, wurden unserem tapferen Krieger die Knie weich, er legte sich auf die Bretter, die die Welt bedeuteten und fing, entgegen allen Regieanweisungen, laut und vernehmlich zu schnarchen an. Auch die derben Püffe seiner Kameraden vermochten Hänschen nicht wieder auf die Beine zu kriegen.

Der fallende Vorhang rettete unseren durstigen Zimmermann und die Schauspielerehre der Neufelder Feuerwehr.

Es ist nun eine alte Binsenweisheit, daß in erster Linie die Idealisten die Welt bewegen. Dies trifft in ganz besonderer Weise für das dörfliche Vereinsleben zu. Alles war und ist nun mal mit Geld verbunden, und dieser begehrte Artikel war niemals in ausreichender Menge vorhanden.

Es mußte also ein zahlungskräftiger, für den betreffenden Verein leicht zu begeisternder Idealist, ein Mäzen, gefunden werden, der zumindest einen sehr erheblichen Teil der anfallenden Kosten aus seiner Privatschatulle bezahlte. Die Beschaffung der Restsumme bereitet dann in den meisten Fällen immer noch Kopfschmerzen genug und man mußte sich schon etwas einfallen lassen.

Eine Einnahmequelle, die sich immer recht gut bewährt hatte, war die des Fahnennagelschlagens, und das ging so:

Auf einer großen Holzplatte waren mehrfarbig Fahne und Losung des Vereins aufgemalt. Es wurden nun Nägel mit den entsprechend farbigen Köpfen verkauft, die dicht nebeneinander auf der vorgezeichneten Fahne eingeschlagen werden mußten.

Auf diesen gewinnträchtigen Gedanken war auch ein Turnverein unseres Kreises gekommen. Man feierte das Stiftungsfest. Alles war bestens organisiert. Der Wettergott zeigte sich von seiner besten Seite, und so konnte das Ereignis im Freien begangen werden. Die Musik spielte einen flotten Marsch nach dem anderen, die turnerischen Vorführungen waren fehlerfrei, die gymnastischen Darbietungen der Damenriege eine Augenweide. Alles war in gehobener Festesstimmung, und dieser Gestalt kam man zu dem Höhepunkt des Tages, zum Verkünden der Vereinslosung sowie zum Schlagen des ersten Fahnennagels. Alles, was Rang und Namen hatte, war vertreten: der Herr Bürgermeister, der Herr Lehrer, die Vorstände der benachbarten Vereine und nicht zuletzt die wichtigste Person, der Mäzen der örtlichen Turnerschaft.

Lange hatte man überlegt, welchen Spruch man zum Wahlspruch des Vereins machen sollte. Nach ausgiebigen Debatten einigte man sich, und hier war wohl der Wunsch des finanzkräftigsten Mannes des Ortes ausschlaggebend, auf den markigen Spruch: "Furchtlos und treu".

Es war nun hier vor allen Menschen die Aufgabe des großen Gönners, nennen wir ihn einmal Hugo, mit dein Einschlagen des ersten Fahnennagels die Losung bekanntzugeben.

Eine einfache Angelegenheit, werden Sie sagen. Gewiß, aber nicht für unseren Hugo. Hugo war bestimmt nicht auf den Hinterkopf gefallen, er konnte alles, nur nicht vor einer Ansammlung von Menschen in freier Rede einen einzigen zusammenhängenden Satz sprechen.

Aber heute, wo alles so vorzüglich geklappt hatte und bei dem strahlenden Sonnenschein war auch unser Hugo sehr zuversichtlich. Er hatte ja auch zu Hause fleißig geübt, da konnte ja nichts schief gehen. Aber dor harr ne Uhl sete! Der spannende Moment kommt, alles ist Auge und Ohr und Hugo schreitet zur Tat. Die kräftige Hand umfaßt fest den Hammerstiel, der erste Schlag trifft den Nagel mit Macht und mit lauter und fester Stimme hört die erwartungsfrohe Menge Hugo sagen: "Und hiermit sei Eure Losung fortan: furtzlos und treu!"

Da war's raus und Hugo sichtlich erleichtert. Was hierbei aber an Würde verlorenging, wurde an Frohsinn gewonnen, und das kann auch nicht schaden. Abends wurde kräftig das Tanzbein geschwungen, und auf die furtzlose Losung ist wohl noch manch ein Glas geleert worden.

Ein besonders und in erster Linie von der Dorfjugend freudig begrüßtes Ereignis war das Eintreffen des Karussells mit der dazugehörigen Schießbude. Wenn bei uns Kindern das recht sparsam bemessene Taschengeld verfahren war, so brauchten wir trotzdem nicht traurig sein und mußten nicht auf weitere Fahrten verzichten. Herr Dümke aus Groß Gansen, so hieß der Besitzer, hatte da eine drei zu eins Regelung getroffen, die immer galt. Wer dreimal geschoben hatte, konnte einmal fahren. Also, nichts wie rauf auf den Schiebeboden!

Anfang der dreißiger Jahre baute nun unweit der Schießbude, und das war etwas noch nie Dagewesenes, ein weiterer Schausteller sein bescheidenes Zelt auf. Bald stellte es sich heraus, daß es ein Einmannbetrieb in des Wortes wahrster Bedeutung war.

Bei der Eröffnung sah man eine Ringermatte und darüber hing ein Schild, auf dem zu lesen war: "Wer diesen Mann auf das Kreuz legt, bekommt 20,- RM, eigener Einsatz 1,- RM."

Das war ein verlockendes Angebot, und gerade Pudding in den Armen hatten unsere Burschen auch nicht. So sehr sie sich aber auch anstrengten und abmühten, es schaffte keiner, und der Preisringer hielt sich schon für unbesiegbar und stolzierte auf seiner Matte herum wie der Hahn auf dein Mist. Da ertönte auf einmal aus dein Kreise der Zuschauer die Stimme unseres ersten Lehrers: "Dann werde ich mal die Ehre der Gemeinde retten!" Jetzt waren natürlich alle Bengels hellwach, und mit gemischten Gefühlen harrten sie der Dinge, die nun kommen sollten. Daß Alexander Kusenak, so hieß der Lehrer, eine gute Handschrift schreiben konnte, hatten wir schon öfters schmerzlich zu spüren bekommen. Gewiß, Alex war kein Hänfling, ob er aber diesen Kerl da schaffen werde, erschien uns doch zumindest recht fraglich. Indessen, unser Schulmeister hatte in aller Ruhe seine Jacke ausgezogen, ließ sich auf keine langen Kinkerlitzchen ein, und ehe der aufgeblasene Gockel recht wußte, wie ihm geschah, wurde er mit einem lauten und wohl auch recht schmerzhaften Bums mit dem Kreuz auf die Bretter geknallt, die in diesem Falle 20,- RM bedeuteten. Als der Schausteller nun auch noch Ausflüchte machte und nicht gleich zahlen wollte, wäre er um ein Haar mitsamt seinem Zelt im Dorfteich gelandet, und der roch nicht gerade nach 4711.

Er zahlte und die 20,- RM wurden, wie konnte es auch anders sein, im Dorfkrug in Korn und Bier umgesetzt. Wenn man bedenkt, daß ein Korn damals 10 und ein Bier 15 Pfennige kostete, bedarf es keiner großen Fantasie, um sich auszumalen, wie die ganze Gesellschaft nach dem letzten Glas aussah. Für uns Jungen aber war unser Lehrer der Held des Tages.

Den Höhepunkt des Jahres, daran gibt es keinen Zweifel, bildete das Erntedankfest. Am ersten Sonntag im Oktober waren die Kirchen in Stadt und Land brechend voll, und aus einem tiefempfundenen Dankgefühl heraus erklang der Choral von Leuthen, "Nun danket alle Gott". Daß ohne Gottes Hilfe und Beistand nichts gedeihen kann, weiß keiner besser als der Landmann. Eine ausgelassene Festtagsstimmung aber wollte meistens noch nicht aufkommen. Wohl war die Kornernte glücklich unter Dach und Fach, aber Kartoffeln und Rüben waren noch draußen, und ein früheinsetzender Frost konnte großen Schaden anrichten.

So wurden in den meisten Dörfern die Erntedankfeste auf Ende Oktober, manchmal sogar Anfang November verlegt. Aber dann war es soweit. Vorher wurde haufenweise Kuchen gebacken. Nach dem Mittagessen schmückten Jungen und Mädchen den Saal, hingen die selbstgefertigte Erntekrone auf und kochten für das ganze Dorf Kaffee.

Mutter holte das Neueste aus dem Schrank, Vater zog den Herrgottstischrock an, setzte die Zigarre in Brand, und ab ging es zum Krug! Inzwischen war auch die Blasmusik eingetroffen, und der Marsch von den alten Kameraden ließ gleich jedes Herz höher schlagen. Sorgen, Arbeit und Mühen waren vergessen. Man gab sich ganz dem Gefühl hin, es wieder einmal geschafft zu haben. Auf einmal blies die Musik einen Tusch, ein Kind sagte ein Gedicht auf und der Bürgermeister oder der Lehrer hielt eine mehr oder weniger sinnige Rede, die stets mit dem Dank an den Allerhöchsten und einem gewünschten guten Appetit endete.

Die Musik machte wieder dicke Backen, daß die Scheiben klirrten, und jeder ließ es sich gut schmecken. Das anfangs noch etwas steif und gezwungen wirkende Auftreten gab sich bald und machte einer gelösten Heiterkeit Platz. Man unterhielt sich, die Männer stellten fest, daß sie sich schon sooolange nicht mehr gesehen hatten, und daß mußte doch begossen werden. "Ja", sagte der andere "so jung, wie wir heute zusammenkommen, kommen wir nie wieder zusammen."

Das war dann schon einen zweiten Schnaps und ein Prosit wert. Von jetzt an ging es locker vom Hocker, und für die jeweils nächste Lage fand man immer leichter einen Grund bis zu dem Zeitpunkt, an dem jede Begründung überflüssig wurde. Trotzdem kam es, so lange man unter sich war, niemals zu irgendwelchen Reibereien. Die stellten sich meistens erst dann ein, wenn Fremde auftauchten. Wurden sie frech und kamen unseren Mädchen zu nahe, dann konnte es leicht eine Keilerei mit Tanzvergnügen geben. Um solche unliebsamen Zwischenfälle zu vermeiden, soll sich in einem Bütower Dorf stets ein Vater mit seinen fünf recht stabilen Söhnen zur Verfügung gestellt haben. Machten sich die Störenfriede bemerkbar, so wurden sie nach einem Tusch von eben diesem Vater aufgefordert, den Saal zu verlassen. Taten sie es nicht, folgte ein zweiter Tusch und die Ankündigung des unmittelbar bevorstehenden Rausschmisses, die sich folgendermaßen anhörte: "Die Herren sind nicht gegangen. Die Musik spielt nun ‚muß i denn zum Städele hinaus‘, und jetzt gebt mir und meiner Familie die Ehre." Es dauerte nicht lange und die "Herren" waren verschwunden. Manche sollen sogar durch die Fenster gegangen sein. Die Musik spielte als nächstes Stück "Warum weinst du, holde Gärtnersfrau", und Ruhe und Ordnung waren wieder hergestellt.

Sehr interessant und amüsant war es auch, wenn man gelegentlich etwas von dein Ballgeflüster in einem Dorfkrug aufschnappen konnte. Vornehmlich immer dann, wenn sich die männliche Stadtjugend einmal unter den Töchtern des Landes umsehen wollte. Den dazu erforderlichen Schneid brachten sie schon mit, unsere Bütower Burschen. Darüber hinaus erkannte man sie meistens auch an ihrer etwas modischeren Kleidung und auch daran, wie sie unseren Mädchen den Hof machten.

In Bernsdorf, Pomeiske, Sonnenwalde, Radensfelde oder Groß Tuchen kam man schnell zur Sache und machte kein großes Theater. Wenn zwei junge Menschen sich mochten, war ja alles klar, man brauchte nicht mehr lange zu palavern und schon gar nicht war man bestrebt, sich in leeren, nichtssagenden Höflichkeitsfloskeln zu üben.

Die Städter sahen das etwas anders. Man hatte doch mehr Pli - oder besser gesagt, man glaubte es zumindest mehr zu haben - als diese Bauernburschen, die sofort mit der Tür ins Haus fielen. Es erforderte doch der Anstand, so dachte einmal ein Bütower Handwerksgeselle, daß man sich zunächst seiner Angebeteten vorstellt, und das tat er dann ja auch. "Gestatten, mein Name ist Mehrbecks!" Uns Buermäke hielt dieses Gehabe für vollkommen überflüssig und sagte dann auch prompt: "Dat is mi ganz egal!" Danach dürfte zunächst eine Sendepause eingetreten sein. Bei dem nächsten Tanz setzte nun unser Jüngling seine "geistreiche" Unterhaltung fort, indem er feststellte: "Schöne Toilette heute abend." "Na, nu wart dat immer bäter", denkt uns Liesse, "nu verteilt mie de Kierl doch noch wahraftig war vonne Schiethüser" (WC). "Dei het woll siene Schick nich niiehr!" Die Antwort kam schnell und fiel schon etwas kurzer und unfreudlicher aus. "Dat kan ick nich sage, ick bin noch nich drupp west!" Wieder trat diese quälende Stille ein. Zu allem Unglück trat unser Don Juan seiner Angehimmelten auch noch kräftig auf die Füße. "Oh, pardon, mein Fräulein," entschuldigte er sich. Vör uns Liesse wir nu aber de Einmer vull. "Ach wat, Bebon, Bebon, ull Äsel, up de Feit heßt mie pett," sagte sie, ließ ihn mitten im Saal stehen, setzte sich an ihren Tisch, rieb ihren schmerzenden Fuß und har von disse fiene Ort nu gründlich de Nas full.

Jedes Ding hat seinen Anfang und sein Ende, so auch ein Erntedankfest im Kreis Bütow.

Nun sage noch einer, auf dem Lande war nichts los. Wer diese oberflächliche Meinung vertritt. der hat unsere Dörfer und ihre Menschen nie gekannt.


Bereitgestellt von: Heimatkreis Bütow http://www.buetow-pommern.info

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