Aberglaube und Brauch aus den Kreisen Bütow und Lauenburg von A. Archut
Erstveröffentlichung in: Blätter für Pommersche Volkskunde, III. Jg. 1894/95 S.106


III. Glück und Unglück

(W. bedeutet Wusseken im Kreise Bütow, F. ist Königl. Freist im Kreise Lauenburg)

    1. Will man jemandem ein Brod schenken, so schneide man es vorher an und behalte den Kanten zurück, sonst giebt man sich das Glück aus dem Hause fort. Lauenburg.
    2. Die Spinnen in den Wohnräumen soll man nicht töten, denn sie bringen Glück ins Haus. F.
    3. Fliegt einem eine Elster über den Weg, so hat man Unglück. W.
    4. Sitzt der Kartenspieler unter einem Balken, so hat er kein Glück beim Spiel. W. F.
    5. Hat der Spieler Pech, so schiebt er die Schuld seinem Platze zu, indem er sagt: Doar het he Jud‘ säte. W.
    6. Will man in der Lotterie gewinnen, so muß man das Los in das Predigtbuch legen. F.
    7. Den Geldbeutel soll man nicht waschen, sonst wäscht man das Glück daraus fort. F.
    8. Duldet es der Käufer, daß der Verkäufer den Strang von der eben verkauften Kuh zurückbehält, so giebt er sich dadurch das Glück von der Kuh aus der Hand. W.
    9. Siehst du dich im Traum von Hunden angefallen, so droht dir Verfolgung von bösen Menschen. Beißt dich aber ein Hund, schlägt dich ein Pferd oder stößt dich ein Buille, und du fühlst den Schmerz, so bringt dir die Verfolgung Schaden. W.


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